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Captives

Als weltweit größter Captive-Manager bietet Marsh vielfältige innovative Captive-Lösungen, mit denen Unternehmen jeder Größe komplexe globale Risiken bewältigen können.

Angesichts steigender Versicherungstarife, fehlender Kapazitäten und strengerer Versicherungsbedingungen suchen viele Führungskräfte nach alternativen Möglichkeiten zum Management ihrer Risiken. Eine weit verbreitete Möglichkeit ist die Gründung einer sog. Captive, also einer firmeneigenen Versicherungsgesellschaft.

Eine Captive kann ein leistungsstarkes Instrument für Ihr Unternehmen sein, um die weitgehende Kontrolle über die eigenen Risiken zu übernehmen und gleichzeitig eine größere finanzielle Flexibilität und Absicherung zu erhalten. So können bspw. mögliche Überschüsse zur Finanzierung notwendiger Investitionen in Ihrem Unternehmen verwendet werden.

Ein Viertel der weltweiten Captives wird von Marsh verwaltet. Wir sind der von Unternehmen meistgenutzte Captive-Manager, so dass Sie auf unsere Erfahrung, Expertise und Ressourcen vertrauen können.

Unsere Experten unterstützen Ihr Unternehmen bei der Entwicklung eines Captive-Programms, das auf Ihre strategischen und finanziellen Ziele abgestimmt ist. Durch die Kombination unseres Fachwissens mit branchenführenden Marktkenntnissen können wir gemeinsam Ihren Bedarf ermitteln, Empfehlungen aussprechen und die Vorteile quantifizieren, die eine Captive Ihrem Unternehmen bieten kann – heute und in Zukunft.

Wenden Sie sich an unsere Spezialisten, um das Risiko nach Ihrem Bedarf zu managen und die Leistung Ihrer Captive zu maximieren.

Häufig gestellte allgemeine Fragen

Eine Captive ist ein Mechanismus zur Risikofinanzierung, mit dem sich ein Unternehmen gegen künftige Verluste absichert. Durch eine Captive verlagert der Versicherte sein Risiko aus dem operativen Geschäft in ein von ihm gegründetes, lizenziertes Versicherungsunternehmen, das seine Muttergesellschaft und/oder verbundene Unternehmen versichert. 

Der Einsatz einer Captive ist formalisiert und unterliegt im Wesentlichen den gleichen regulatorischen Anforderungen wie Erstversicherer. Der Inhaber einer Captive trägt über sie das Risiko, beabsichtigt dabei, Prämien zu minimieren und von den finanziellen Vorteilen zu profitieren. Anders als bei einer externen Versicherung entscheidet der Inhaber der Captive darüber, ob die positiven Ergebnisbeiträge in der Captive gehalten oder zu Finanzierungszwecken an die Muttergesellschaft zurückgeführt werden. Das „ungenutzte“ Kapital kann beispielsweise auch verwendet werden, um neue oder zusätzliche Risikoarten durch die Captive zu finanzieren.

Durch die Gründung einer eigenen Versicherungsgesellschaft zur Absicherung seiner individuellen Geschäftsrisiken kann ein Unternehmen schwer versicherbare Risiken managen, Lücken in seinem Versicherungsprogramm schließen und angemessene Prämien realisieren, die ansonsten an gewerbliche Versicherer gezahlt würden. Eine Captive kann durch finanzielle, strategische und betriebliche Vorteile einen Mehrwert schaffen.  

Captives erweitern die Möglichkeiten für ein Unternehmen, die mit traditionellen Risikotransferprogrammen einhergehenden notwendigen Eigentragungen im Form von Selbstbehalten zu managen. In der Regel beauftragen Unternehmen Dienstleister, unter anderem einen Captive-Manager wie Marsh, der bei der Gründung, dem Aufbau und dem Tagesgeschäft einer Captive und des gesamten Versicherungsprogramms unterstützt.

Ähnlich wie bei konventionellen Versicherern stellt eine Captive (direkt oder über einen sog. Fronter) Policen aus, bearbeitet Schadenfälle und unterliegt regulatorischen Vorschriften. Der Hauptunterschied besteht darin, dass eine Captive ihrer Muttergesellschaft die Möglichkeit bietet, die Gewinne in der Unternehmensgruppe zu behalten oder gegebenenfalls auszuschütten, statt sie einer konventionellen Versicherungsgesellschaft zu überlassen.

Indem Sie eine Captive als Grundlage für das Risikomanagementprogramm Ihres Unternehmens verwenden, können Sie Ihre Gesamtrisikokosten senken, die Versicherungskapazitäten erweitern und einen direkten Zugang zum Rückversicherungsmarkt erhalten. 

Zu den weiteren potenziellen Vorteilen einer Captive zählen: 

  • Ergänzender Ansatz bei der Finanzierung zukünftiger nicht extern versicherbarer Schadenpotenziale, etwa durch Cyber-Kriminalität, Terrorismus oder Produkthaftungsfälle
  • Deckung besonderer Risiken, die bei einer herkömmlichen Versicherung möglicherweise nicht platzierbar sind
  • Möglichkeit des Aufbaus von Kapital durch Überschüsse in Verbindung mit der Fähigkeit zur Finanzierung von Schadenfällen durch Bildung von Rückstellungen und ihrer Finanzierung durch Prämienzahlungen 
  • Möglichkeit zur Erfassung von Underwriting- und Performance-Management-Daten für Analysen und Statistiken, um Deckung bei Versicherern zu akzeptablen Bedingungen und Preisen zu erhalten 

Ein Captive-Programm kann Ihrem Unternehmen dabei helfen, herkömmliche und neu aufkommende Probleme im Risikomanagement zu reduzieren. Die verbesserte Steuerung der Risiken und die reduzierten Kosten ermöglichen es Ihrem Unternehmen, die wirtschaftliche Sicherheit und Rentabilität zu verbessern.

Obwohl Unternehmen aller Branchen von den potenziellen Vorteilen einer Captive profitieren können, weisen diejenigen, die ein eigenes Captive-Programm erstellen, in der Regel folgende Merkmale auf:

  • Risikoexpositionen, die im wirtschaftlichen Umfeld nur schwer oder gar nicht versicherbar sind 
  • Strategische Herangehensweise an das Management von Risiken, Gefahren und Risikokosten, statt eine Versicherung zur niedrigsten Prämie abzuschließen
  • Intention, das unternehmenseigenen Risikoprofil zu verbessern

Da Ihrem Unternehmen unterschiedliche, individuell gestaltbare Strukturen zur Verfügung stehen, können Sie Ihr Captive-Programm und die Deckung an Ihre individuellen Risiken und strategischen Intentionen anpassen. 

Führungskräfte, die ein eigenes Captive-Programm erstellen möchten, können verschiedene Strukturen wählen: 

  • Captive mit einer Muttergesellschaft/Single parent captive: Ein Unternehmen gründet eine eigene Versicherungsgesellschaft, um (in der Regel) ausschließlich das Unternehmen und seine Mitarbeiter oder die Belegschaft eines beispielsweise durch einen Managementvertrag kontrollierten (aber nicht verbundenen) Unternehmens zu versichern. Dieses Modell ist ideal für größere Unternehmen, die zusätzlichen Gestaltungsspielraum, eine besondere Vertraulichkeit und/oder vollständige Risikokontrolle benötigen. Single parent captives machen mit ca. 85 % den größten Anteil der konzerneigenen Versicherungsunternehmen aus. 
  • Cell Captives: Diese auch als Rent-a-Cell-Captive, Protected Cell Captives (PCC) und Segregated Cell Captives (die rechtlichen Unterschiede im Detail werden an dieser Stelle vernachlässigt) bezeichneten Programme nutzen eine bereits bestehende Captive-Versicherungsgesellschaft, so dass die Unternehmen keine eigene Versicherung gründen müssen. SSie können die Vorteile einer konzerneigenen Versicherungsgesellschaft nutzen, ohne die mit der Gründung und Verwaltung einer eigenen Captive verbundenen Einmalkosten, Kapitalinvestitionen oder laufenden administrativen Aktivitäten in wesentlichen Teilen tragen zu müssen.
    Cell Captives liegen aktuell im Trend, da sie gegenüber herkömmlichen Captives schneller, kostengünstiger und einfacher nutzbar sind. 
  • Risk Retention Group (RRG): RRGs sind nur in den USA umsetzbar. Unternehmen mit ähnlichem Versicherungsbedarf gründen und verwalten eine Haftpflichtversicherungsgesellschaft, um Risiken zu bündeln. Diese Struktur ist nützlich für potenziell kostspielige Verbindlichkeiten wie Kfz-Risiken im Zusammenhang mit Lkw-Transportrisiken oder ärztlichen Kunstfehlern. Sie ist jedoch nicht geeignet für Eigenrisiken wie Sachschäden.
  • Gruppen-Captives: Eigentümer dieses Captive-Programms sind nur die Versicherten, entweder eine Gruppe heterogener (verbands- oder branchenspezifischer) oder homogener (nicht verbundener) Unternehmen. Die Captive ist in erster Linie dafür vorgesehen, eine langfristig höhere Kostenstabilität zu bieten, als dies der traditionelle Versicherungsmarkt zulässt. 

Da diese Strukturen unabhängig von der Branche nutzbar sind, können Sie Ihr Risikomanagement verbessern, indem Sie ein eigenes Captive-Programm erstellen.

Nachdem Sie eine Captive gegründet haben, können Sie mithilfe von benutzerdefinierten Berichten und Benchmarking einen Einblick in Ihr Programm im Kontext Ihrer Branche, Unternehmensgröße und/oder Region gewinnen. 

Benchmarking hilft bei der Beantwortung wichtiger Fragen wie: 

  • Ist die Captive auf die Unterstützung der Unternehmensziele ausgelegt?
  • Wie nutzen andere Unternehmen ihre Captive für bestimmte Risiken?
  • Wie kann die eigene Captive neue Risiken aufnehmen und versichern?

Natürlich stützt sich ein solches Profiling auf ausgezeichnete Daten über Risiken und Versicherungsunternehmen. Ein Viertel der weltweiten Captives wird von Marsh verwaltet. Wir bieten Ihnen Einblicke, anhand derer Sie die Effizienz Ihrer Captive verbessern, mögliche für die Tragung mittels einer Captive geeignete Versicherungsumfänge identifizieren und Ihrer Führungsebene datengestützte Empfehlungen bereitstellen können.

In den vergangenen Jahren haben die Pandemie und andere globale Unwägbarkeiten den Unternehmensversicherungsmarkt vor größere Herausforderungen gestellt. Dies hat ein großes Interesse an firmeneigenen Versicherungsalternativen geweckt.

Nach einem Jahr wirtschaftlicher Unsicherheit und dynamischer Marktbedingungen versuchen Unternehmen auf der ganzen Welt zunehmend, schwer oder gar nicht mehr versicherbare Risiken mit Captives zu finanzieren und die Flexibilität und Kontrolle über ihre Gesamtkosten zu verbessern. Aktuellen Schätzungen zufolge gibt es weltweit mehr als 6.000 Captives.

Mit Captives können sowohl traditionelle als auch neue Risiken abgesichert werden. Zu den häufigen Risikoarten gehören Sachschäden, Unfälle, Kfz-Haftpflicht, Arbeitsunfälle, allgemeine Haftpflicht und Produkthaftungen, um nur einige zu nennen. 

Neue Risiken wie Lieferketten, (bedingte) Betriebsunterbrechungen, Cyber-Bedrohungen haben in den vergangenen Jahren rasant zugenommen. Dazu gehören auch Risiken, die sich schwerer versichern lassen, wie z. B. die Haftung von Vorständen/Geschäftsführern und leitenden Angestellten (D&O). Sie haben dazu beigetragen, dass die Anzahl der sog. Protected Cell Captives 2020 um 53 % gestiegen sind. Weitere Informationen finden Sie im Bericht 2020 Captive Landscape: Captives bieten Mehrwert in unsicheren Zeiten.

Auch wenn es sich sowohl bei Captives als auch bei (internen) Selbstversicherungen um Risikofinanzierungsmechanismen handelt, sind sie doch unterschiedlich. 

Die Selbstversicherung ist eine formalisierte Methode, um alle Arten von Versicherungsrisiken intern abzudecken. Anstatt das Risiko an eine externe Versicherung zu übertragen, wird bei einer Selbstversicherung intern eine Rücklage für die Finanzierung zukünftiger Verluste gebildet. 

Ähnlich der Selbstversicherung ist auch die Captive ein Risikofinanzierungsmechanismus, mit dem sich ein Unternehmen gegen zukünftige Verluste absichert. Bei einer Captive trifft der Versicherte jedoch formellere Maßnahmen zum Schutz vor seinen individuellen Geschäftsrisiken, indem er eine eigene Versicherungsgesellschaft gründet. 

Durch die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Captive-Manager kann Ihr Unternehmen potenzielle Vorteile eines Captive-Programms erzielen. Hierzu zählen unter anderem der verbesserte Schutz vor hohen Verlusten sowie die Abdeckung von Risiken, die eine herkömmliche Versicherung möglicherweise nicht versichern würde.

Auch wenn Captive-Programme zahlreiche potenzielle Vorteile bieten, sind bei der Entscheidung hinsichtlich der Gründung einer Captive mitunter einige wichtige Sachverhalte zu berücksichtigen:

  • Kapitalbindung: Das für Gründung und Unterhalt einer Captive erforderliche Kapital muss entsprechend der Vorgaben der lokalen Versicherungsaufsicht von der Muttergesellschaft eingebracht werden. Obwohl das Kapital innerhalb der konsolidierten Gruppe der Muttergesellschaft verbleibt, erzielt es möglicherweise nicht die gleiche Rendite wie bei einer Investition in die Geschäftstätigkeit der Muttergesellschaft. 
  • Betriebskosten: Ihr Unternehmen sollte alle Einmalkosten und jährlichen Betriebskosten berücksichtigen, etwa für eine Machbarkeitsstudie und die laufende Captive-Verwaltung.
  • Zeitaufwand: Das Management-Team der Muttergesellschaft muss der Captive Zeit widmen. Die Gründung einer Captive ist keine kurzfristige Initiative, mit der ein unmittelbares Ziel erreicht wird. Es ist ein langfristiges Engagement für eine organisationale Risikomanagementstrategie. 

Ihr Unternehmen kann sukzessive ein besseres Verständnis für Schäden und etwaigen Schadensminderungsmaßnahmen erlangen und die Gesamtrisikokosten im Vergleich zu externen Versicherungslösungen senken, wenn in Abhängigkeit Ihrer Herausforderungen und Gegebenheit, die unternehmenseigene Captive, die Gruppen Captive oder die Cell Captive angemessen strukturiert und aufgesetzt wird.

Das kompetente Captive-Team bei Marsh kann Sie basierend auf seiner globalen Erfahrung dabei unterstützen, eine umfassende Lösung zu entwickeln, die auf die besonderen Risiken und Versicherungsanforderungen Ihres Unternehmens zugeschnitten ist. Mithilfe von branchenführenden Datenanalyse- und Benchmarking-Verfahren unterstützen wir Sie darin, Risiken gemäß Ihren eigenen Anforderungen zu mindern und die Gesamtkosten Ihres Unternehmens besser zu kontrollieren.

Ein Captive-Standort ist der Sitz an dem ein konzerneigener Versicherer seine Geschäftslizenz besitzt. Weltweit gibt es mehr als 70 Captive-Standorte – aber lassen Sie sich von dieser Zahl nicht beeindrucken. Captive-Standorte können in zwei Kategorien unterteilt werden: Onshore oder Offshore. Ein Onshore-Sitz befindet sich in einem größeren Land oder einer größeren Region wie den USA oder der EU. Ein Offshore-Standort befindet sich außerhalb eines großen Landes und umfasst u. a. die Bermudainseln, die Kaimaninseln, Guernsey und die Isle of Man.

Wie wählen Sie den passenden Sitz Ihr Captive-Manager ermittelt gemeinsam mit Ihnen anhand Ihrer individuellen Unternehmensanforderungen den passenden Standort und ob im Laufe der Zeit Anpassungen vorgenommen werden sollten. 

Unsere Experten können Sie unter Einbindung von Kollegen in den unterschiedlichen Standorten durch den gesamten Lebenszyklus einer Captive führen – von der Machbarkeitsstudie über die Gründung bis zur Optimierung einer bestehender Captive. 

Hier erfahren Sie, wie Sie sich mit uns in Verbindung setzen können, um die nächsten Schritte zu gehen:

Ihr Kontakt

Holger Sommerfeld

Dr. Holger Sommerfeld

Leiter Strategic Risk Consulting & Risk Analytics